Was ist Feldenkrais?

Feldenkrais ist eine somatische Lernmethode in der wir uns über unseren Körper kennenlernen können. Die sanften Bewegungen mit spielerischen Variationen werden durch Achtsamkeits-Anleitungen begleitet. So wird die Wahrnehmung auf den Körper gelenkt und funktionale Bewegungen sowie eine gesündere Körperstruktur baut sich auf. Wir werden dabei nicht nur entspannter, weicher & flexibler sondern auch wacher, resistenter & resilienter. Elemente davon werden in den Alltag getragen und wirken dort langfristig nach. Wir bekommen wieder Kontakt mit uns selbst & unseren Bedürfnissen und werden wieder handlungsfähig.

Mehr dazu: Feldenkrais-Verband Deutschland

Wann kann Feldenkrais hilfrei sein?

In neuen Lebenssituationen (z. B. bei Umstrukturierungen, Verletzungen, Schwangerschaft, Wechsel einer Lebensphase) unterstützt Feldenkrais das Finden von besseren Bewegungen und somit das flexible Anpassen an die neuen Umstände. Dies steigert das allgemeine Wohlbefinden und entspannt. Schwieriges wird leicht, Leichtes wird angenehm und Angenehmes wird elegant.

Mehr dazu: Feldenkrais – Für wen?

Wie wird die Feldenkrais-Methode unterrichtet?

Kurs

„Bewusstheit durch Bewegung“

In den Kurs-Einheiten liegen oder sitzen die Teilnehmenden auf Matten oder ggf. Stühlen und führen sanfte, spielerische Bewegungen aus. Die Lehrer*in begleitet die Kursteilnehmenden verbal. Die Aufmerksamkeit wird dabei auf den Körper gelenkt und so die Körperwahrnehmung geschult. Jede Stunde ist eine Entdeckungsreise in den eigenen Körper und eigenen Möglichkeiten.

Einzelarbeit

„Funktionale Integration“

In einer Feldenkrais-Einzelstunde kann gezielt an persönlichen Fragestellungen gearbeitet werden. Themen sind z.B. die Verbesserung und das Lernen von Bewegungen, Entspannung, psychosomatische oder das Nervensystem betreffende Anliegen (z.B. Multiple Sklerose). Als Begleitbehandlung kann Feldenkrais auch bei psychischen Erkrankungen (z.B. Depressionen, Panikattaken, Sucht, Trauma) hilfreich sein. Auch Beratung kann in die Einzelstunde einfließen.

Themen-Seminare

Halbe Thementage bieten eine gute Möglichkeit, einen Einblick in die Feldenkrais-Methode zu erhalten oder sich mit einem bestimmten Thema gezielt auseinander zu setzen. Im Seminar kann die eigene Erfahrung mit den Körper vertieft werden und das Wissen über den Körper und unser Lernen direkt erfahrbar werden.

Wer hat die Feldenkrais-Methode entwickelt?

Moshé Feldenkrais (1904-1984) ist der Begründer der Feldenkrais-Methode. Er gilt als Vordenker seiner Zeit mit steter Neugier. Über sein gesamtes Leben hinweg eignete er sich umfangreiches Wissen und unterschiedlichste Fähigkeiten an. Unter anderem habilitierte er in den Ingenieurswissenschaften mit Auszeichnung (Sorbonne, Paris), studierte Medizin, arbeitete mit dem Physiker-Paar Curie in Paris und meisterte verschiedene Bewegungstechniken (Judo, Selbstverteidigung mit Jiu-Jitsu). Ihn verbanden enge Freund- und Bekanntschaften zu u.a. Jigoro Kano (Erfinder des Judo), Heinrich Jacoby und Elsa Gindler (Pädagogen), David Ben-Gurion (erster Premierminister des Staates Israel) und Margaret Mead (Ethnologin). In der Entwicklung der Methode blickte er mit westlichem Mindset aus Lebensreformbewegung, wissenschaftlichen Denken und Körperpsychotherapie auf ostliche, traditionelle Praktiken aus Kampfkunst sowie spirituellen & Heilungspraktiken. Daraus entwickelte er eine ganz eigene Herangehensweise an das Lernen über den Körper.

Mehr dazu: Wer war Moshé Feldenkrais?

Wie wird die Qualität der Feldenkrais-Methode gesichert?

Der Feldenkrais-Verband Deutschland (FVD) sichert die Ausbildung der Feldekrais-Methode ab. Zusätzlich dazu bilden sich Feldenkrais-Lehrer*innen stetig weiter um als „Zertifizierte Feldenkrais-Lehrerin FVD“ geführt zu werden. Die das Einsatzspecktrum von körperorientierten Lernmethoden riesig ist, geben die Zusatzqualifikationen der Feldenkrais-Lehrer*innen und deren Kurse einen Einblick in die jeweilige Spezialisierung.

Mehr dazu: Wissenschaftlicher Hintergund und Publikationen

Kann der Unterricht im Kurs oder Einzelstunde von der Krankenkasse übernommen werden?

Das hängt davon ab. Einzelstunden werden generell nur bei einigen Diagnosen (Parkinson, MS) nach Antragsstellung bei der Kankenkasse oder Förderwerken (Opferhilfe) übernommen. Es besteht aber kein Recht auf Kostenübernahme! Kurse werden von wenigen Krankenkassen im Rahmen des Präventionsprogramms übernommen (SecurVita), teilweise können über Bonuszahlungen aus dem präventions-Programm die kosten gedeckt werden.

Eine Übersicht für Kurse ist in dem folgenden Link einzusehen: Feldenkrais über die Krankenkasse abrechnen